Die Rhythmologie ist ein Teilgebiet der Kardiologie, welches sich mit der Erkennung und Behandlung von Herzrhythmusstörungen beschäftigt. Seit dem Beginn des Aufbaus im Jahr 2008 hat sich die Rhythmologie zu einem wesentlichen Schwerpunkt innerhalb des Herz- & Gefäßzentrums entwickelt. Mit derzeit ~750 rhythmologischen Eingriffen pro Jahr ist das HGZ heute eines der bedeutendsten Zentren für die Behandlung von Rhythmusstörungen in der Region. Darüber hinaus wurde unser Zentrum durch die nationale Fachgesellschaft (DGK) gemäß strengend Qualitätskriterien zertifiziert als sogenanntes Vorhofflimmer-Zentrum und als Fortbildungsstätte für den Erwerb der ärztlichen Zusatzqualifikation ‚Spezielle Rhythmologie‘.
Wegen des inhaltlichen Umfangs und der Komplexizität des Teilgebietes ‚Spezielle Rhythmologie‘ wird dieses in zwei Spezialbereiche unterteilt, nämlich in die Invasive Elektrophysiologie und in das Gebiet Aktive Herzrhythmusimplantate.
Invasive Elektrophysiologie
Im Herz- & Gefäßzentrum werden supraventrikuläre und ventrikuläre Rhythmusstörungen behandelt. Für die invasive Diagnostik u. Therapie steht ein eigener elektrophysiologischer Messplatz einschließlich eines dreidimensionalen elektro-anatomischen Mappingsystems zur Verfügung. Tätigkeitsschwerpunkte sind die elektrophysiologische Untersuchung u. Ablation bei paroxysmalen supraventrikulären Tachykardien und die kathtetergestützte Isolation der Lungenvenen (Pulmonalvenenisolation) zur Behandlung von Vorhofflimmern.
Mit >400 Katheterablationen pro Jahr und davon ~250 komplexen Eingriffen im linken Vorhof („Vorhofflimmerablationen“) ist das HGZ führender Leistungserbringer der Region.
Untersuchungen im Bereich der invasiven Elektrophysiologie werden ausschließlich durch Dr. Hansen, Prof. Lüthje und Prof. Vollmann durchgeführt. Alle Untersucher sind hochspezialisierte Fachärzte mit jahrzehntelanger klinischer Erfahrung. Damit hat das Team des HGZ gerade im Bereich der interventionellen Elektrophysiologie einen wesentlichen Schwerpunkt.
Aktive Herzrhythmusimplantate
Aktive Herzrhythmusimplantate sind elektronische Geräte, die insbesondere zur Behandlung aber auch zur Diagnostik von Herzrhythmusstörungen eingesetzt werden.
Im Einzelnen zählen hierzu die folgenden Systeme:
- Implantierbarer EKG-Ereignisrekorder
- Herzschrittmacher (1- / 2-Kammer)
- His-Schrittmacher (His-Pacing)
- Kardiale Resynchronisationstherapie (CRT)
- Implantierbarer Defibrillator (ICD)
- Subkutaner Defibrillator (sICD)
- Tragbare Defibrillator-Weste (wICD)
Im Herz- & Gefäßzentrum (HGZ) implantieren Dr. Daume, Dr. Hansen, Prof. Dr. Lüthje u. Prof. Dr. Vollmann aktive Herzrhythmusimplantate. Alle drei Kardiologen haben hierfür die Zusatzqualifikation der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) und verfügen über langjährige operativer Erfahrung.
Seit Jahren vermitteln die Ärzte des HGZ in Zusammenarbeit mit der Weiterbildungsakademie und der Arbeitsgruppe Rhythmologie der DGK Ihre Expertise für aktive Herzrhythmusimplantate i. R. entsprechender Sachkundekurse, welche regelmäßig in Göttingen stattfinden.
Eine sorgfältige peri-operative Betreuung und die strukturierte Nachsorge sind neben der Implantation der aktiven Herzrhythmusimplantate wichtig um unerwünschte Ereignisse zu verhindern und den Behandlungserfolg zu sichern. Durch die enge Verzahnung von ambulanter u. stationärer Versorgung können Patienten im Herz- & Gefäßzentrum in allen Phasen und häufig durch den selben Facharzt optimal betreut werden.
Bei der Nachsorge aktiver Herzrhythmusimplantate spielt die Telemedizin eine immer größere Rolle. Die derzeit verwendeten Geräte können i. d. Regel telemedizinisch an unsere Praxis angebunden werden. Auf diese Weise kann die Funktion des Implantates überprüft werden, ohne dass der Patient hierzu in der Praxis erscheinen muss. Auch können Informationen über Herzrhythmus-störungen oder Funktionsstörungen des Gerätes automatisch an den behandelnden Arzt übermittelt und so Komplikationen verhindert werden.