Kardiale Resynchronisationstherapie (CRT)

Bei Patienten mit chronischer Herzpumpschwäche finden sich häufig auch im Elektrokardiogramm (EKG) Auffälligkeiten. Ist die elektrische Erregung der Herzhauptkammern deutlich gestört, so geht die mechanische Synchronität der Kammern verloren (Asynchronie). Die Prognose der Herzschwäche wird hierdurch ungünstig beeinflusst.
Die kardiale Resynchronisationstherapie (CRT) ist eine effektive Behandlungsmöglichkeit für Patienten mit chronischer Herzpumpenschwäche und auffälligem EKG (s. o.), insbesondere bei Linksschenkelblock und deutlich verzögerter Herzkammer-Erregung (QRS >150ms). Das Prinzip der Therapie liegt darin, dass durch eine zeitgleiche elektrische Erregung der re. und li. Herzhauptkammer das zuvor asynchrone Pumpen wieder harmonisiert wird (Re-Synchronisation, s. Video unten). Hierzu sind mindestens 2 Kabel im Herzen (für die re. u. li. Herzhauptkammer) und ein Impulsgeber erforderlich.

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Implantation

Die kardiale Resynchronisationstherapie (CRT) wird entweder durch einen speziellen Schrittmacher (CRT-P) oder in Kombination mit eine implantierbaren Defibrillator (CRT-D) angewendet. Der operative Einbau eines CRT-P- oder CRT-D-Gerätes dauert i. d. Regel nich länger als 60-90 Minuten. Da die Elektrode zur Erregung der li. Herzkammer über eine Herzvene vorgebracht wird (s. Video), kann bei entsprechenden anatomischen Varianten die Prozedur im Einzelfall länger dauern.

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Der Eingriff erfolgt in Schlafnarkose (keine Vollnarkose mit Beatmung). Das CRT-System besteht aus zwei Anteilen: Dem eigentlichen Gerät (Impulsgenerator) und mehreren Kabeln (Elektroden). Die Kabel werden über ein Blutgefäß unter Röntgen-Kontrolle bis zum Herzen vorgebracht, befestigt und mit dem Aggregat verbunden. Meist wird außer den Sonden zur re. u. li. Herzkammer auch eine 3. Sonde im rechten Vorhof platziert.

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Das Bild zeig die normale Lage eines CRT-Systems mit den (in diesem Fall 3) Elektroden. Das Aggregat wird normalerweise im rechten Brustbereich unter der Haut oder unter dem Muskel implantiert. Der Patient kann am OP-Tag aufstehen, muss aber die Schulter der betroffenen Seite 1-2 Wochen schonen.

Nachsorge

Um die CRT-Funktion zu überwachen und an die Bedürfnisse des Patienten und die Herzschwäche anzupassen, sind regelmäßige ambulante Kontrollen erforderlich, normalerweise in 3-monatigen Intervallen.

Im Rahmen der Kontrolle wird mit einem über dem Gerät positionierten Abfragekopf durch die Haut eine Verbindung mit dem CRT-System hergestellt (Telemetrie). So können innerhalb weniger Minuten gespeicherte Daten abgefragt, die Funktion des Systems überprüft und die Programmierung des Gerätes angepasst werden.

Zunehmend werden (in Abhängigkeit des Implantates) reguläre Nachsorgen durch Fernabfragen ergänzt und z. T. ersetzt (Telemedizin).