Weiterbildungscurriculum Allgemeine Innere Medizin und Allgemeinmedizin
Herz- und Gefäßzentrum am Krankenhaus Neu-Bethlehem: Abteilung Innere Medizin
Die sog. „basis-internistische“ Weiterbildungszeit von 12 Monaten beschränkt sich auf den stationären Bereich (1.). Hierbei werden u.a. Erfahrungen in allgemein – internistischen Diagnostik- und Behandlungsverfahren (2.) vermittelt. Unter (3.) werden wesentliche Charakteristika der Weiterbildungsstätte beschrieben.
Nach Abschluß des allg.-internistischen Curriculums ist eine Fortsetzung der Weiterbildung „Allgemeinmedizin“ in der Abteilung für Allgemeinchirurgie unseres Hauses möglich. Für Weiterbildungsassistenten, die nach Ablauf des 1. Jahres „Basisweiterbildung in Allgemeiner Innerer Medizin und Allgemeinmedizin“ ihr freies Ausbildungsjahr im Schwerpunkt Kardiologie anschließen wollen, entfällt der Rotationsabschnitt „Coronary Care Unit“ im Weiterbildungs-programm „Kardiologie“ (siehe dort).
1. 12 Monate stationärer Bereich.
Die Rotation beinhaltet:
- 6 Monate internistische Normalstation
- 6 Monate Überwachungsstation (Chest-Pain-Unit bzw. Intermediate Care)
während der gesamten stationären Weiterbildung: - Teilnahme an Nacht- und Wochenenddiensten
- Stationsvisite: täglich gemeinsam mit dem ärztlichen Leiter
- Röntgenbesprechung: täglich
- Interne und externe Fortbildungsveranstaltungen /Fallbesprechung: 14-tägig
Lernziele sind u.a.:
Erlernen der Grundbegriffe der klinischen Inneren Medizin, Erstellen von Diagnose- und Therapieplänen, Führen von Krankenakten. Einsichten in die Interaktion von ambulanter, stationärer und poststationärer Behandlung.
- Die Erkennung und medikamentöse bzw. interventionelle Behandlung von Erkrankungen der Atmungsorgane, von Herz und Kreislauf, der Verdauungsorgane, der Nieren und ableitenden Harnwege, des Blutes, des Gefäßsystems, des Stoffwechsels und der Inneren Sekretion, von Infektionskrankheiten und von Neoplasien bei stationären Patienten.
- Erfahrungen in diagnostischen und interventionellen Spezialverfahren soweit sie in den Funktionseinheiten des Krankenhauses, den beteiligten oder den kooperierenden Praxen erbracht werden.
- Intensivmedizinische Basisversorgung und Erkennung und Behandlung akuter Notfälle einschließlich lebensrettender Maßnahmen, Reanimation, Intubation und Defibrillation.
- Erfahrungen in der Bewertung von Arbeitsfähigkeit und Pflegebedürftigkeit sowie der Einleitung rehabilitativer Maßnahmen.
- Besonderheiten der Erkrankungen und der Pharmakotherapie im höheren Lebensalter bei unserem geriatrischen Patientenanteil.
- Erfahrungen in der Betreuung palliativmedizinisch zu versorgender Patienten.
- Indikationsstellung, Probengewinnung und Bewertung von Laboruntersuchungen des Akutlabors und des internistischen Labors.
- Indikationsstellung und Überwachung physikalischer Therapiemaßnahmen.
- Indikationsstellung und Beurteilung des internistischen Röntgen.
- Indikationsstellung, Durchführung und Befundinterpretation von EKG, Langzeit-EKG & Blutdruck, Abdomensonographie, Punktions- und Katheterisierungstechniken, Infusions-, Transfusions- und Blutersatztherapie sowie der enteralen und parenteralen Ernährung und von endoskopischen Techniken (Gastroskopie, Recto-/Koloskopie).
2. Internistische Diagnostik- und Behandlungsverfahrenverfahren:
- Internistisches Thorax-Röntgen: Tägliche Röntgenbesprechung.
- Im 1. Jahr: verpflichtende Teilnahme an einem Grund/Aufbaukursus „Abdomensonographie“.
- Begleitend während der stationären Patientenversorgung werden am jeweiligen konkreten Fall praktische Erfahrungen gewonnen in folgenden Methoden:
- Sonographische Untersuchungstechniken: Abdomen, Retroperitoneum, Schilddrüse.
- Langzeituntersuchungsverfahren (EKG, RR)
- Lungenfunktionsdiagnostik
- Labor / Klin. Chemie
- Ösophago-Gastroduodenoskopie, Rectosigmoidoskopie, Koloskopie.
- Knochenmarkspunktion, Aszites- und Pleurapunktion
- Arterielle und venöse Gefäßdoppleruntersuchungen
- (in kooperierenden Praxen, s.u.): CT, MR. Schilddrüsenszintigraphie, Body, Bronchoskopie.
- Einsichten in alle nicht-invasiven kardiologischen Untersuchungsverfahren werden angeboten.
- Infusions- und Transfusionstherapie, parenterale Ernährung.
3. Angabe zur Struktur der Weiterbildungsstätte:
Die Weiterbildung erfolgt an der Internistischen Abteilung des Krankenhauses Neu-Bethlehem, die als Belegabteilung unter kollegialer Leitung von 6 internistischen Fachärzten organisiert ist:
- Prof. Dr. med. Hans Georg Wolpers (Internist, Kardiologe, Hypertensiologe).
- Dr. med. Jürgen Becker (Internist, Kardiologe, Intensivmedizin).
- Prof. Dr. med. Johannes B. Dahm (Internist, Kardiologe, Angiologe, Sportmedizin).
- Dr. med. Claudius Hansen (Internist, Kardiologe, Rhythmologe)
- Dr. med. Benjamin Daume (Internist, Kardiologe)
- Prof. Dr. med. Dirk Vollmann (Internist, Kardiologe, Rhythmologe)
Diese betreuen die Patienten in kollegialer Zusammenarbeit entsprechend dem jeweils führenden Krankheitsbild und ihrer jeweiligen fachlichen Expertise.
Zur Krankenversorgung werden u.a. auch folgende Einrichtungen genutzt:
Endoskopie/Proktologie (Belegabteilung Dres. Samel, Mügge im Haus); Internist. Labor u. Röntgen im Haus; kardiologische, sonographische u. angiologische Diagnostikeinrichtungen (Herz- & Gefäßzentrum); CT, MRT u. szintigraphische Methoden (unabhängige Institute für Radiologie und Nuklearmedizin).
Aus der Struktur der Einrichtung als Belegkrankenhaus mit den Praxen der Belegärzte ergibt sich die Besonderheit einer engen Verzahnung der stationären und der ambulanten Versorgungsbereiche mit vorstationärer Diagnostik und nachstationärer Nachsorge wie auch der regelhaften Konsiliartätigkeit diverser Facharztpraxen am Krankenhaus (u.a. für Hämatologie-Onkologie, Pulmonologie, Neurologie).
Leistungsspektrum der Weiterbildungseinrichtung:
Das Leistungsspektrum erstreckt sich im Gebiet der Allgemeinen Inneren Medizin auf akute und chronische Erkrankungen aus allen Gebieten der Inneren Medizin entsprechend dem Versorgungsauftrag eines Hauses der Grundversorgung. Der Schwerpunkt liegt dabei im Bereich der kardiovaskulären Medizin mit Behandlung aller akuten und chronischen kardialen Erkrankungen. Das Spektrum wurde im Laufe der letzten Jahre durch einen angiologischen Schwerpunkt erweitert, wo im Rahmen des Göttinger Gefäßzentrums u.a. eine enge Kooperation mit der Gefäßchirurgie am Haus besteht.